Wehrmann Transport aus Melle-Bruchmühlen setzt als Logistik-Dienstleister auf Nachhaltigkeit. Neben der Nutzung von Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung stellt das Unternehmen nun auch die Beheizung der eigenen Gebäude auf umweltfreundliche Energie um. Biomasse-Kessel und ein neu errichtetes Nahwärmenetz kommen dabei zum Einsatz. Durch diese Maßnahmen wird nicht nur der eigene Betrieb nachhaltig beheizt, sondern auch benachbarte Unternehmen im Industriegebiet Bennien können von dieser umweltschonenden Energieversorgung profitieren.
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Biomasse-Kessel und Nahwärmenetz: Wehrmann Transport setzt auf nachhaltige Energieversorgung

Frank Wehrmann (rechts) und Matthias Gering (Foto: Simone Reukauf)
Die Spedition Wehrmann in Melle-Bruchmühlen hat mit einem neuen Nahwärmenetz und Biomasse-Kesseln ein wegweisendes Konzept für eine nachhaltige Energieversorgung umgesetzt. Durch die Nutzung von umweltfreundlicher Energie werden nicht nur die eigenen Gebäude beheizt, sondern auch benachbarte Unternehmen im Industriegebiet Bennien können von dieser nachhaltigen Lösung profitieren. Die beiden großen Pufferspeicher auf dem Speditionsgelände sind bereits sichtbar und verdeutlichen die Umsetzung des Gesamtkonzepts. Experten haben das Konzept entwickelt, um den Standort effizient und kostengünstig zu beheizen.
Experten für Energien und Nachhaltigkeit entwickeln Gesamtkonzept
Frank und Sabine Wehrmann von Wehrmann Transport standen vor der Herausforderung, die Heizungsanlage in einem ihrer Gebäude zu erneuern. Dabei suchten sie nach nachhaltigen Lösungen und stießen auf die Nutzung von Biomasse. Allerdings erkannten sie, dass eine umfassendere Herangehensweise erforderlich war. In Zusammenarbeit mit einem Experten für Energien und Nachhaltigkeit entwickelten sie ein Gesamtkonzept, um die Anforderungen zu erfüllen.
Biomasse-Kessel: nachhaltige Nutzung von Chinaschilf als Brennstoff

Anlagen Im Technikraum (Foto: Simone Reukauf)
Um eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten, verwendet Wehrmann Transport Chinaschilf (Miscanthus giganteus) als Brennstoff für ihre Biomasse-Kessel. Dieses schnell wachsende Schilfgras wird auf einer 4,5 Hektar großen landwirtschaftlichen Fläche in Melle-Buer angebaut und kann alle zwei Jahre geerntet werden. Jährlich fallen pro Hektar etwa 10 bis 20 Tonnen Biomasse an. Die gesamte Anbaufläche reicht aus, um etwa 15 Prozent des Heizbedarfs von Wehrmann Transport zu decken.
Kurze Wege vom Fällen zur Nutzung: Nachhaltige Verwendung von Restholz
Wehrmann Transport setzt auf eine nachhaltige Versorgung ihrer Biomasse-Kessel mit Restholz. Dieses Restholz besteht aus naturbelassenen Hackschnitzeln, die bei Fällaktionen an den Landes- und Kreisstraßen anfallen. Durch die kurzen Transportwege vom Holzfällen bis zur Verwendung in der Anlage wird die Umweltbelastung minimiert. Die Asche aus dem Restholz kann außerdem als Dünger wiederverwendet werden, was eine weitere nachhaltige Komponente darstellt.
Effiziente Biomasse-Anlage mit geringem Energieverbrauch bei Wehrmann Transport

Photovoltaikanlage mit 950 kWp (Foto: Simone Reukauf)
Die Biomasse-Anlage von Wehrmann besticht durch ihre hohe Effizienz und die niedrigen Emissionen von Schadstoffen. In der ersten Betriebsphase wird das Rauchgas auf eine Temperatur zwischen 120 und 100 Grad Celsius abgekühlt, um einen Großteil der Wärmeenergie zurückzugewinnen. Die Kessel sind so konstruiert, dass eine weitere Stufe integriert werden kann, um das Rauchgas auf etwa 30 Grad Celsius abzukühlen. Dadurch wird der Energieaufwand des Biomasse-Kessels erheblich verringert.
Kostenersparnis und Effizienzsteigerung durch optimierte Hackschnitzel-Lagerung
Um die Lagerung der Hackschnitzel zu erleichtern, wurde eine spezielle Vorrichtung entwickelt, welche den baulichen Aufwand minimiert. Lkw können die Fläche direkt befahren und die Biomasse ohne manuellen Einsatz entladen. Auch die Zuführung der Hackschnitzel für die Biomasse-Öfen wurde optimiert.
Nachhaltige Energie: Betriebe profitieren von Nahwärmenetz und Biomasse-Anlage
Die Nutzung des Nahwärmenetzes und der Biomasse-Anlage ermöglicht es den angeschlossenen Betrieben, erhebliche Mengen an Gas einzusparen – etwa 250.000 kWh bzw. 1.200.000 kWh pro Jahr. Dadurch werden jährlich fast 360 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf etwa 1,3 Mio. Euro, wobei ein Drittel davon durch einen Zuschuss aus dem Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ finanziert wurde.
Umweltfreundliche Energieversorgung und Elektromobilität bei Wehrmann Transport
Wehrmann Transport hat erkannt, dass nachhaltige Energiequellen der Schlüssel für eine klimafreundliche Zukunft sind. Das Unternehmen hat bereits Photovoltaik-Anlagen auf seinem Firmengelände installiert, um den eigenen Strombedarf zu decken. Zudem plant Wehrmann Transport die schrittweise Umstellung der Lkw-Flotte auf Elektrofahrzeuge und den Ausbau von Ladekapazitäten. Durch diese Maßnahmen wird das Unternehmen den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Wehrmann Transport: Clevere Energieversorgung mit Biomasse und Nahwärme
Wehrmann Transport setzt auf innovative Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung. Durch den Einsatz von Biomasse-Kesseln und einem effizienten Nahwärmenetz beheizen sie nicht nur ihre eigenen Gebäude, sondern bieten auch benachbarten Unternehmen die Möglichkeit, auf umweltfreundliche Energie umzusteigen. Der Einsatz von schnell wachsendem Schilfgras und Restholz als Brennstoffe ermöglicht eine nachhaltige und emissionsarme Beheizung. Wehrmann Transport hat weitere Projekte geplant, um eine langfristig nachhaltige Energieversorgung sicherzustellen.