Jahrhundertelang kannte man dieses Verfahren gar nicht, mittlerweile aber ist es wichtiger Bestandteil für viele Winzer und Kellereien bei der Herstellung und „Schönung“ ihres Weines: die Filtration. Diese kam eigentlich erst vermehrt auf, als sich Wein mehr und mehr zum Exportgut entwickelte.
Filtration – ja oder nein?
Viele Hersteller und auch Weintrinker schwören auf die Filtration, also die Trennung von festen und flüssigen Elementen und Bestandteilen, bzw. können sich ihren edlen Tropfen ohne das vorherigeVerfahren gar nicht vorstellen. Bei der Filtration geht darum, das Getränk (sei es ein Wein, Fruchtwein oder Saftgetränk) von seinen Trübstoffen und Partikeln zu reinigen. Vor der Abfüllung in die Flaschen sollen dadurch optisch unattraktive oder für die Gesundheit nicht gerade vorteilhafte Hefen oder Bakterien entfernt werden.
Manch Weingut ist jedoch der Ansicht, dass der Wein sich am besten selbst – und auf ganz natürliche Weise – reinigt. Das Problem: dieser Vorgang braucht Zeit, vor allem beim Rotwein. Da können schon mal einige Jahre vergehen, bis sich der Tropfen quasi selbst stabilisiert hat und es zur Klärung gekommen ist. Und wer auf die Filtration verzichtet und damit die absolute Klarheit des Weins sofort bereitstellen will, der benötigt natürlich einen dementsprechend großen Weinkeller, für die längere Reife und die enormen Wartezeiten. Weitere mögliche Nachteile des Verzichts auf die maschinelle Filtration: ständig müssen die Weine im Keller beobachtet und verköstigt werden. Das bedeutet Mehraufwand und – nicht selten – Mehrkosten. Manch einer nimmt dies aber gerne in Kauf und vertritt die Ansicht, dass bei Filtrationsverzicht Charakter, Identität und letztlich der Geschmack eines Weines authentischer und unverfälschter bleiben.
In Getränkeindustrie: vor allem Schichten-und Membranfiltration vertreten
In der Kellerwirtschaft ist das Prinzip der Filtration also durchaus nicht unumstritten. Überzeugte Gegner vertreten den Standpunkt, eine Filtration strapaziere und schädige dem Wein derart, dass es seinen Geschmack unwiderruflich nachteilig verändere.
Dennoch: kleine Bakterien und andere Rückstände können den Geschmack des Weines zerstören und ihn ungenießbar machen, mindestens aber dafür sorgen, dass die Trübe der Optik doch stark zusetzt. So schätzen viele Gourmets auch das Glas klaren, keimbefreiten und optisch ansprechenden Weines, was sich in der Praxis am Besten und Sichersten durch die Filtration gewährleisten lässt. Sie sorgt für die Entfernung von Verunreinigungen und verbessert so die Qualität des Endprodukts.
In der Praxis kommen bei der Getränkefiltration – also nicht nur bei der Weinproduktion – oft zwei verschiedene Methoden zum Einsatz, die sich bewährt haben:
- bei der Schichtenfiltration durchläuft die Flüssigkeit verschiedene Schichten, die Anteile von Zellulose oder Perlit (früher auch von Asbest), beinhalten. Dies geschieht mit Druck, der ausgeübt wird, damit die Flüssigkeit durch die Schichten gelangt. Die trüben Reste und Fremdstoffe verbleiben dann in den Durchgangsöffnungen, in denen sie sich quasi „verheddern“. Zu beachten ist hierbei, dass die Schichten im Vorfeld der Filtration „weingrün“ gemacht werden müssen. Dies geschieht durch Dämpfen oder Wässern. Verzichtet man auf diese Vorbehandlung, kann ein Filtergeschmack zurückbleiben, der irreversibel ist. Dieser lässt sich dann also nicht mehr beheben und beseitigen.
- keine Schichten sondern eine sehr dünne Kunststoff-Folie sorgt bei der Membranfiltration für den klaren und keimfreien Flascheninhalt. Diese als moderne Filtermittel eingesetzten Membranen, haben derart kleine Poren, dass nur Flüssigkeiten hindurch gehen. Traubenrückstände, Mikroorganismen, Hefen oder Bakterien bleiben in den Poren hängen. Ihr Durchmesser liegt unter einem Mikrometer. In Anschluss an die Membranfiltration kommt es zur Sterilabfüllung. Diese gewährleistet, dass in den weiteren Verfahren und Prozessen, weitere Partikel gar nicht erst in die Flüssigkeit gelangen. Diese Methode gilt als sicherste und verbreiteteste, wenn man für absolut klare Sicht in der Flasche sorgen will
Membrananlagen von Strassburger Filter
Immer wieder sehen Experten als großen Vorteil von Membrananlagen deren sichere und leichte Bedienung an sowie die Tatsache, dass keine Filterhilfsmittel gebraucht werden. Dies trifft z.B. auf die entsprechenden Maschinen der Firma Strassburger Filter GmbH & Co. KG mit Sitz in Westhofen im Landkreis Alzey-Worms, zu.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf „maßgeschneiderte Filtrationslösungen für die Getränke-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie“, so ist es auf der Firmen-Website zu lesen. Das traditionsreiche Unternehmen, dass in wenigen Jahren seinen 100. Geburtstag feiert, stellt spezielle Filteranlagen für die unterschiedlichsten Branchen und verschiedensten Zwecke her: ob für Wein-, Bier- oder Safthersteller, bei der Essig-Filtration oder Filtration von Proteinlösungen im Pharmabereich. Ein Großteil der Kunden stammt aus der Getränkeindustrie / -branche, von denen viele auf eben jene Membranfiltration zurückgreifen.
Wer mehr über die Membrananlagen von Strassburger Filter wissen will, der findet unter http://www.strassburger-filter.de/produkte/membrananlagen/ alle wichtigen und nötigen Infos zusammengefasst.
Arbeitsweise der Membrananlage
Die Strassburger-Anlagen dienen der Filtration von Wein, Fruchtsaft und Essig und sollen etwas gewährleisten, was gerade die Filtrations-Gegner so sehr z.B. an ihren Weinen schätzen, wenn diese sich selbst reinigen bzw. behandeln und sich die Organismen mit der Zeit von alleine absetzen: Aroma, Qualität und den individuellen Charakter des Weins. Vollautomatisiert arbeitend, kommen hier keine Hilfsmittel bei der Filtration zum Einsatz. Das spart nicht nur Kosten sondern ist auch umweltverträglich.
Die genaue Funktionsweise der Membrananlage von Strassburger ist komplex und vielschichtig. Eine Kreiselpumpe sorgt dafür, dass der Kreislauf durch die Hohlfasern der Membran beständig durchströmt wird. So entsteht innerhalb dieser Fasern der Filtrationsdruck, der benötigt wird, um den Flüssigstoff zu reinigen. Die Membran in der Anlage hält dann die zu filtrierenden Stoffe immer mehr zurück, die im nächsten Schritt in den Vorlagebehälter gelangen. Man kann die Membran also als eine Art selektive, hauchdünne Trennwand ansehen, durch die gewisse Substanzen hindurch kommen, sie aber im Gegenzug andere Stoffe zurückdrängt. Im Vorlagebehälter steigt der Anteil der Fest- bzw. zu filtrierenden Stoffe unterdessen immer weiter. Der Nutzer erreicht zudem eine konstant gute Filtrierleistung, indem er die Hohlfasermodule stetig zurückspult.
Membranfiltration – Vor- und Nachteile
Ganz allgemein lässt sich zusammenfassen, dass bei der Membranfiltrations-Methode die einfach zu bedienenden bzw. handhabenden Anlagen, die zumeist auch extrem widerstandsfähig sind, einen großen Vorteil darstellen. Weitere Vorteile:
- eine hohe Effektivität / Produktausbeute
- eine vergleichsweise einfache Prozessführung
- der beträchtliche Filtrationsgrad bzw. eine fast unschlagbar hohe Reinigungsleistung von fast 100 Prozent
- im Vergleich zu einigen anderen Methoden extrem energiesparend und umwelteffizient (es werde keine Chemikalien zugegeben)
- Nachrüstungen und Modernisierungen der Anlage sind meist problemlos möglich
- die Grob- sowie Feinfiltration kann in einem Arbeitsgang erledigt werden
Gegner dieser Methode benennen auf der anderen Seite als größere Nachteile:
- die Maschinen sind nicht selten sehr teuer in der Anschaffung und oft wesentlich kostspieliger als Anlagen für andere Filtrationsmethoden
- der mit den hohen Betriebskosten einhergehende beständige, fortlaufende finanzielle Aufwand
- Experten empfehlen, die ohnehin schon teuren Anlagen alle paar Jahre kontinuierlich warten zu lassen. Ein weiterer Kostenfaktor
Letztlich eine Frage des Geschmacks
Man sieht aber hier deutlich: alle negativen Aspekte sind rein finanzieller Natur, es scheint also nicht zuletzt auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten und Mittel einer Firma zu sein, ob man letztlich bei der Filtration auf diese Methode zurückgreift – WENN man filtriert, denn: wie erwähnt gibt es Weinproduzenten und Hersteller, die auf die Filtration schwören, andere widerrum lassen den Wein die Mikroorganismen in einem langen Prozess lieber selbstständig absetzen. Hier muss noch erwähnt werden, dass es bei diesem Punkt auch auf die Frage ankommt, welche Sorte und welche Art von Wein produziert wird.
Allein schon aufgrund seiner Klarheit und Helligkeit, führen Trübungen beim Weißwein schon optisch nicht selten zu reichlich Kritik. Rotweine dagegen haben dieses Problem auf Grund ihrer Farbdichte nur selten, weshalb man sie in den Regalen der Supermärkte oder beim Weinhändler des Vertrauens, oft unfiltriert angeboten bekommt. Öfter zumindest als den Weißwein. Der Bodensatz etwa, der sich bildet, wenn der Rotwein länger lagert, wird dann häufig hingenommen – zugunsten eines vollmundigen, charakteristischen Geschmacks.
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