Die Ankündigung von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, die „neue Gentechnik“ in der Landwirtschaft zu erproben, hat eine intensive Kontroverse ausgelöst. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hamburg hat das Vorhaben kritisiert und auf die beträchtlichen Risiken aufmerksam gemacht. Dabei stehen Fragen zur langfristigen Umweltauswirkung, zur Nahrungsmittelsicherheit und zur Regulierung im Mittelpunkt der Debatte.
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Bedenken wegen Gentechnikeinführung: Verbraucherschutz in Gefahr
Die Landesvorsitzende des BUND Hamburg, Sabine Sommer, äußerte sich schockiert über Fegebanks Vorstoß zur Gentechnik und hob die bisherige Senatspolitik der Gentechnikfreiheit in der Hamburger Landwirtschaft hervor. Sommer warnte vor potenziellen negativen Auswirkungen auf den Verbraucherschutz und bezeichnete den Plan als klaren Angriff darauf. Sie hinterfragte kritisch die Absicht, die Kennzeichnungspflicht für Produkte auf Basis gentechnisch veränderter Pflanzen abzuschaffen, was die Erkennung und bewusste Vermeidung solcher Lebensmittel erschweren könnte.
Umwelt und Biobauern: Kontaminationsrisiko birgt ernste Gefahr
Die potenzielle Gefahr der Kontamination für Biobauern und die Ökosysteme ist ein zentrales Argument gegen Fegebanks Vorschlag. Der BUND Hamburg betont, dass von Wind verwehte Samen genetisch veränderter Pflanzen die Felder von Biobauern erreichen könnten. Dies hätte nicht nur Auswirkungen auf die Prinzipien des ökologischen Landbaus, sondern könnte auch zu einem Verlust an biologischer Vielfalt führen.
Globale Gerechtigkeit und Patente: Besorgnis in der Gentechnik
Die Debatten über die „neue Gentechnik“ werden nicht allein von Umweltaktivisten und Verbraucherschützern geführt, sondern auch von den Grünen selbst, zu denen Katharina Fegebank gehört. Die Partei zeigt eine Vielfalt von Meinungen zu diesem Thema. Jennifer Jasberg, die Fraktionsvorsitzende der Grünen, äußert Bedenken über mögliche Auswirkungen auf die etablierte Biolandwirtschaft durch genetisch veränderte Pflanzen. Sie unterstreicht auch, dass bisherige Patente auf Genveränderungen oft zu monopolartigen Strukturen führen und nicht die angestrebte Zunahme der Biodiversität und globalen Gerechtigkeit bewirken.
Abschließende Gedanken und kommende Entwicklungen:
Die Entscheidung von Katharina Fegebank, die „neue Gentechnik“ in der Landwirtschaft zu erproben, stieß auf starke Gegenreaktionen. Der BUND Hamburg und andere Kritiker weisen auf die erheblichen Risiken hin, die für Verbraucherschutz, biologische Vielfalt und Biobauern bestehen könnten. Obwohl die bestehenden EU-Regeln seit 2001 in Kraft sind, könnten die geplanten Änderungen weitreichende Folgen haben. Die andauernde kontroverse Debatte wird zeigen, welche langfristigen Auswirkungen Fegebanks Vorhaben auf Agrarpolitik und Landwirtschaft haben wird.