Die „Große Stagnation“ wird dann ausgerufen, wenn die Wirtschaft der Welt mindestens eine Generation hinter ihren vorhandenen Optionen zurückbleibt. Es scheint so, als könnte dies durchaus eintreten.
Viele Menschen haben schon von der „Großen Stagnation“ gehört aber so wirklich erlebt hat sie noch keiner. Wenn es weiter so geht wie derzeit, dann kann es möglich sein, dass sich dies bald ändert. Die Weltwirtschaft nutzt nicht immer die Möglichkeiten aus, die sie hat. Doch bleibt sie sogar eine ganze Generation hinter ihren Möglichkeiten zurück, dann lässt die „Große Stagnation“ nicht mehr lange auf sich warten. Für die Menschen bedeutet dies, dass sie möglicherweise ihren Wohlstand verlieren können.
Die Wirtschaft im Stillstand?
Kann es wirklich passieren, dass die Weltwirtschaft im Stillstand bleibt? Die derzeitigen Prognosen sowie die Statistiken zeigen, dass dieses Szenario gar nicht unbedingt so unwahrscheinlich ist. Alle halbe Jahr gibt es einen Ausblick auf die Wirtschaft. Er wird von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, herausgegeben. Zudem können Prognosen eingesehen werden, die einen globalen Ausblick der Weltbank sowie des Internationalem Währungsfonds darstellen. Selbst der Internationale Währungsfond macht deutlich, dass er eine Schwächephase sieht.
Grund für die Schwäche ist hauptsächlich in den USA und China zu suchen. Die Konjunkturentwicklung in den USA ist schleppend, in China gibt es sogar einen starken Wachstumseinbruch. Nicht nur im vergangenen Jahr war das Wachstum weniger als gedacht. Auch für 2016 wurden die Prognosen deutlich verringert. Für die USA ist noch ein Wachstum von 2,8 Prozent zu erwarten, in China werden nicht mehr als 7 Prozent erwartet. In den letzten Jahren waren gerade China und die USA ein wichtiger Faktor beim weltweiten Wachstum. Mehr als die Hälfte des Konjunkturwachstums im Jahr 2013 ging auf das Konto von China. Durch die abgeschwächte Kraft der Großmächte ist auch das Wirtschaftswachstum ein Stück weit zum Stehen gekommen.
Deutschland nicht betroffen
Zumindest von dem schwächelnden Wachstum ist Deutschland, nach Einschätzung der OECD-Fachleute, nicht betroffen. Stattdessen sieht die OECD Deutschland als ein Land an, das sich im Aufschwung befindet. Für das Jahr 2016 wird eine Expansion in Höhe von bis zu 2,3 Prozent vermutet. Der Herbstausblick im Jahr 2015 nannte hier noch Zahlen in Höhe von 1,8 Prozent. Es muss jedoch gesagt werden, dass es sich hierbei um einen Aufschwung handelt, der vor allem durch den Ölpreis und den Euro, der leicht am schwächeln ist, unterstützt wird. Der Ausblick der OECD ist daher nur mit einem „ausreichend“ versehen.
Bildnachweis: © Fotolia – Sven Krautwald