Phosphat-Angeln mit magnetischen Mikropartikeln sind einn neuer Ansatz zur Phosphat-Rückgewinnung aus Abwässern. Phosphat spielt eine wichtige Rolle in der Natur, sowohl bei den Menschen als auch bei anderen Lebewesen nimmt er eine wichtige Rolle ein. Phosphathaltige Düngemittel kommen immer häufiger zum Einsatz. Das Problem dabei ist aber auch, dass diese Düngemittel viel Phosphat verbrauchen. Insgesamt rund 80% des gewonnen Rohstoffes gehen dabei verloren.
Rohphosphat ist immer weniger vorhanden, dafür sind im Abwasser immer höhere Werte an Phosphat erkennbar. Für die Umwelt hat das keine guten Folgen. So steigt unter anderem das Algen-Wachstum in den stehenden Gewässern deutlich an. Mit der Rückgewinnung von Phosphat haben die Phosphat-Fischer daher ein großes Thema. Allerdings wird auch schnell deutlich, dass hier viel Chemie zum Einsatz kommt. Das Verfahren „SuPaPhos“ jedoch kann hier eine Wende bedeuten. Entwickelt wurde es im Rahmen des Programms „Umwelttechnologieforschung“ der Baden-Württemberg Stiftung. Das Programm selbst ist 4 Millionen Euro schwer. Es wurden durch die Wissenschaftler spezielle Partikel entwickelt, die es möglich machen sollen, das Phosphat möglichst ohne den Einsatz von vielen Chemikalien aus dem Abwasser holen zu können. Die Phosphat-Fischer wecken Hoffnungen.
Besonderes Verfahren für die Gewinnung von Phosphat
Die Partikel sind magnetisierbar und können so schnell wieder aus dem Wasser entfernt werden, wenn ein Magnet eingesetzt wird. Die Kügelchen selbst sind von einer Hülle umgeben. Diese Hülle sorgt dafür, dass sich Phosphat hier nicht nur optimal anlagert sondern auch wieder entfernt werden kann. Damit können die Partikel mehrfach eingesetzt werden. Das Verfahren selbst sorgte bereits für viel Interesse. Einer der Wissenschaftler, die einen großen Anteil an der Entwicklung haben, ist Dr. Karl Mandel. Er hat im Rahmen des Verfahrens den Studienpreis erhalten, den die Körber-Stiftung verleiht. Der Preis ist mit 25.000 Euro datiert. Die Technologie selbst wurde von der Baden-Württemberg Stiftung schon in verschiedenen Ländern nun zum Patent angemeldet.
Erste Versuche mit Phosphat-Angeln waren erfolgreich
Die Phosphat-Angeln wurden bereits in einem größeren Maßstab getestet und konnten hier erste Erfolge zeigen. So kamen sie beispielsweise erst einmal in destilliertem, mit Phosphat angereichertem Wasser zum Einsatz und wurden anschließend im kommunalen Abwasser getestet. Abhängig von der Materialzusammensetzung wurden pro Stunde zwischen 32 und bis hin zu 47 Milligramm Phosphor pro Gramm der Adsorber aufgenommen. Vor allem die Materialien mit dem Bestandteil Zink konnten hohe Erfolge aufweisen. Das Phosphat haftete hier hervorragend an und ließ sich ebenso gut wieder ablösen. Mehr als 50 mal wurde der Prozess wiederholt und ein Materialverschleiß trat nicht ein. Damit haben sich die Materialien Calcium-Zink-Eisen-Zirkon-Hydroxide sowie Zink-Eisen-Zirkon-Hydroxide in den Tests durchsetzen können.
Weiterführende Links
- Originalveröffentlichung der Wissenschaftler
- Jahresbericht der Baden-Württemberg Stiftung, Ingenieur Carsten Meyer erklärt, warum es so wichtig ist, das Phosphat aus dem Abwasser zurück zu gewinnen
- Strategie der Phosphat-Fischer in der „bild der wissenschaft“, Sonderpublikation „Weitblick“
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