Rio Doce: Brasiliens Fluss vor dem Aus?

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Die Dämme in der Eisenerzmine Samarco in Brasilien haben dem Druck nicht standgehalten. Das Ergebnis hat verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und könnte dafür sorgen, dass der Rio Doce dem Tode geweiht ist.

Es war der 5. November 2015, als in Brasilien das Unglück seinen Lauf nahm. Samarco heißt die Eisenerzmine und liegt in Mariana, einer Bergbaustadt in Brasilien. Die Dämme in der Mine haben dem Druck nachgegeben und rund 50 Millionen Tonnen an Abfällen von Eisenerz sind nach außen gedrungen. Die Abfälle sind mit Chemikalien sowie giftigen Schwermetallen versehen und im Rio Doce gelandet. Der giftige Schlamm hat nicht nur besonders fruchtbaren Boden, sondern sogar ein Dorf begraben. Das Ergebnis sind 13 Tote Menschen sowie eine große, vergiftete Region. Es wird vermutet, dass sich in dem Schlamm Quecksilber, Zink, Arsen sowie Blei und Aluminium befinden. Auf fast direktem Weg ist der Schlamm in den Atlantik übergegangen. Die Verschmutzung hat ein unglaubliches Ausmaß erreicht.

Nähere Informationen zu der Katastrophe

Es gibt verschiedene Messergebnisse, die keine einheitliche Übersicht bieten. Während bei einigen Messergebnissen toxische Stoffe in deutlicher erhöhtem Maße nachgewiesen wurden, ist dies bei anderen Messungen nicht der Fall. Durch den Schlamm betroffen sind Bento Rodrigues und die umliegende Fläche. Über Espírito Santo sowie Minas Gerais hat der Schlamm den Rio Doce erreicht. Innerhalb kurzer Zeit hat der Schlamm auf diesem Weg das Meer erreicht.

Der Südosten von Brasilien leidet stark unter der Katastrophe. So kann die Wasserversorgung nicht mehr aufrecht gehalten werden. Die Versorgung der Menschen ist nur mit Tanklastern möglich. Die Dörfer, die von der Schlammlawine erreicht wurden, mussten geräumt werden. Zudem ist ein großes Fischsterben ausgebrochen. Viele Fischer sind abhängig vom dem Fischfang im Fluss und müssen nun um ihre Versorgung bangen.

Die verendeten Fische machen deutlich, dass der Schlamm hoch toxisch ist. Direkt nach der Katastrophe konnte jedoch noch nicht festgestellt werden, wie sehr sich das auf die Anwohner auswirken kann. Durch den Fluss wird der Schlamm verdünnt, was ihn zwar weniger giftig macht. Dennoch war nicht klar, wie stark die Verdünnung ist.

Dramatische Einschätzung der Lage

Dilma Rousseff, die Präsidentin von Brasilien, macht deutlich, dass die Katastrophe durchaus mit Mexiko 2010 verglichen werden kann. Die damalige Ölkatastrophe hat ähnliche Ausmaße aufgewiesen. Für den Rio Doce bedeutet dies, dass er kein Leben mehr geben kann. Es wird geschätzt, dass eine Säuberung des Flusses bis zu 5 Milliarden Euro in Anspruch nehmen kann, die durch den Betreiber der Mine getragen werden sollen.


Bildnachweis: © Fotolia – edumansur

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