Gemarkung: Definition, Nutzen und wie sie zustande kommt

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Gemarkung: Definition, Nutzen und wie sie zustande kommt

Im Grundbuch sind die Gemarkungen einer Gemeinde erfasst. Sie bezeichnen bestimmte Gebiete und helfen dabei, Grundstücke eindeutig zuzuordnen. Diese geografischen Abgrenzungen dienen nicht nur der Identifizierung von Grundstücken, sondern auch der Organisation und Verwaltung des Bodens innerhalb einer Gemeinde.
Die Gemarkungen ermöglichen es, Grundstücke klar voneinander abzugrenzen, wodurch Verwechslungen vermieden werden. Zudem dienen sie als Grundlage für verschiedene rechtliche und administrative Zwecke, wie die Festlegung von Eigentumsgrenzen, die Erhebung von Steuern und Abgaben sowie die Planung und Entwicklung von Stadtgebieten. Somit sind die Gemarkungen ein unverzichtbares Instrument im Immobilien- und Verwaltungsrecht.
Definition: Was ist eine Gemarkung?Wozu ist die Gemarkung wichtig?So werden Gemarkungen gebildet

Definition: Was ist eine Gemarkung?

Ein bestimmtes Gebiet, in dem sich Grundstücke befinden, wird im Grundstück als Gemarkung erfasst. Diese wiederum wird in einzelne Flure unterteilt. Eine nochmalige Differenzierung findet nach Flurstücken statt, die auch als Grundstücke bezeichnet werden können. Allerdings ist es auch möglich, dass mehrere Flurstücke ein Grundstück darstellen.

Die Bezeichnung stammt aus der Zeit des Mittelalters, als mit einer Gemarkung Grenzen gemeint waren. Damit sind Gemarkungen nichts anderes als Flächeneinheiten, welche im Liegenschaftskataster verzeichnet und eindeutig zugeordnet werden.

Meist werden Gemarkungen nach Orten oder Siedlungen in unmittelbarer Nähe bezeichnet. Eine Gemeinde kann mehrere Gemarkungen umfassen. Im Grundbuch sind dann Gemarkungen und Flurstücke sowie deren Eigentümer vermerkt. Die genaue Lage und Beschaffenheit der Grundstücke wiederum sind im Kataster beschrieben.

Wozu ist die Gemarkung wichtig?

Im Mittelalter waren Gemarkungen Begrenzungen für Grundstücke, heute werden damit begrenzte Gemeindegebiete bezeichnet. Mithilfe von Nummern lassen sich Gemarkungen, Flure und Flurstücke exakt identifizieren.

Einst wurden die Grundstücksgrenzen mithilfe von Marksteinen verdeutlicht, heute sind diese kaum noch zu finden.

Verzierungen haben sie meist nicht mehr, Feldsteine ohne jeglichen Schmuck zeigen lediglich an, dass an dieser Stelle ein Grundstück endet. Gemarkungen werden damit nicht mehr markiert.

Der Nutzung von Gemarkungen ist damit klar: sie zeigen an, in welcher Flur ein Grundstück liegt und sie sind dafür verantwortlich, dass jedes Grundstück ohne Verwechslung identifiziert werden kann.

Damit sind die Gemarkungen mit einem Ausweis vergleichbar. Wenn eine Person mehrere Flurstücke erwirbt und diese zu einem Grundstück zusammenfasst, kann es sein, dass hier mehrere Gemarkungen inbegriffen sind.

Im Mittelalter waren Gemarkungen Begrenzungen für Grundstücke, heute werden damit begrenzte Gemeindegebiete bezeichnet. (Foto: AdobeStock - 252047256  Christian Schwier)

Im Mittelalter waren Gemarkungen Begrenzungen für Grundstücke, heute werden damit begrenzte Gemeindegebiete bezeichnet. (Foto: AdobeStock – 252047256 Christian Schwier)

So werden Gemarkungen gebildet
Alle Gemarkungen in Deutschland sind nach dem gleichen Prinzip benannt worden und entsprechend im Liegenschaftskataster eingetragen. Meist handelt es sich um einen historisch gewachsenen Namen, der einen Bezug zu einer Gemeinde oder zu einem Ort hatte und nicht mehr verändert worden ist.
Nach dem Namen folgt eine Nummer. Sie ist der Gemarkungsschlüssel und besteht aus der Landeskennung sowie einer Nummer, die fortlaufend und in jedem Bundesland anders ist. Nach diesen Kürzeln folgen Flur und Flurnummer, Letztere ist ebenfalls fortlaufend.
Zuletzt wird die Nummer des Flurstücks angehängt. Sie muss dem jeweiligen Flur eindeutig zuzuordnen sein. Die Vergabe der Flurstücknummer erfolgt erst nach der Vermessung eines Flurstücks. Sie besteht aus höchstens fünf Zahlen.
Das Flurstück bekommt nun ein Kennzeichen, welches einmalig im Land ist und aus dem Gemarkungsschlüssel, der Flurnummer sowie der Nummer des jeweiligen Flurstücks besteht.
Das Flurstückskennzeichen beinhaltet somit alle Angaben zu einem Grundstück und sorgt dafür, dass es eindeutig zuzuordnen ist.
Verwechslungen von Grundstücken innerhalb Deutschlands sind daher ausgeschlossen. Gleichzeitig ist es unter Nutzung des Kennzeichens möglich, ein Grundstück im Land zu finden, was vor allem dann relevant ist, wenn es um den Kauf oder Verkauf bzw. um anderweitige Grundstücksinteressen geht.

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