Agrogentechnik: Vorteile für Lebensmittelsicherheit und Wettbewerbsfähigkeit in Europa

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Die geplante europäische Verordnung zu genomeditierten Pflanzen stößt nach wie vor auf unterschiedliche Meinungen und Diskussionen unter den EU-Mitgliedstaaten. Dennoch verfolgt die spanische Ratspräsidentschaft das Ziel, bis zum 11. Dezember einen Kompromiss zu erzielen. Die neuen gentechnischen Verfahren (NGT) stellen die EU-Länder vor Herausforderungen, die eine Anpassung der bestehenden Regelungen erfordern. Kroatien schlägt vor, den Mitgliedstaaten mindestens sieben Jahre Zeit zu geben, um nationale Verbote für solche Pflanzen einzuführen. Gleichzeitig fordern fast 140 Verbände die Politik auf, die geplante Verordnung vollständig zu stoppen.

Technische Grenzen überwinden: Sicherheit und Wahlfreiheit bei NGT-Pflanzen

Eine wichtige Diskussionsgrundlage ist die Möglichkeit für Verbraucher und Unternehmen, selbst zu entscheiden, ob sie gentechnisch veränderte Produkte unterstützen möchten oder nicht. Kroatien betont in seinem Vorschlag, dass alle NGT-Pflanzen angemessen gekennzeichnet und überwacht werden müssen, um diese Wahlfreiheit zu gewährleisten. Die Freisetzung solcher Pflanzen in die Umwelt birgt das Risiko irreversibler Schäden, weshalb technische Herausforderungen bewältigt werden müssen, um eine friedliche Koexistenz mit dem Anbau gentechnikfreier Pflanzen sicherzustellen.

Gegner befürchten Wettbewerbsverzerrung durch „Opt-out“ bei NGT-Pflanzen

Ein kontroverses Thema in der aktuellen Diskussion ist die Entscheidungsfreiheit der EU-Staaten in Bezug auf den Anbau von NGT-Pflanzen. Der aktuelle Vorschlag der spanischen Ratspräsidentschaft sieht diese Option nicht mehr vor, während einige Länder wie Frankreich oder Litauen zumindest für Pflanzen mit einer größeren Anzahl von Genen ein „Opt out“ fordern. Die Kritiker dieses Vorschlags argumentieren, dass dies den Wettbewerb in der EU verzerren würde. Es wird auch darüber debattiert, wie der Zugang zu Pflanzenmaterial für Landwirte und Züchterinnen ohne die Bildung von Monopolen gesichert werden kann.

Agrogentechnik: Chancen für Lebensmittelsicherheit und globalen Wettbewerb

Die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides unterstreicht die Bedeutung neuer Verfahren in der Agrogentechnik für die Lebensmittelsicherheit in Europa und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt. Sie betont, dass eine Risikobewertung, die sich auf komplexe Genveränderungen konzentriert, eine angemessene Vorgehensweise ist und dem Vorsorgeprinzip entspricht. Die EU-Kommission strebt eine Einigung vor den Europawahlen im Juni 2024 an, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft zu stärken.

Schweden, Portugal und die Niederlande setzen sich für eine Liberalisierung des Einsatzes von NGT in der Landwirtschaft ein. Ihr Ziel ist es, auch Biobauern die Möglichkeit zu geben, NGT-Pflanzen anzubauen. Allerdings gibt es elf EU-Staaten, die den ökologischen Landbau vor Gentechnik schützen und daher gegen eine Liberalisierung des NGT-Einsatzes sind.

Kontroverse um Verordnung zu geneditierten Pflanzen in der EU

Die laufende Debatte über die geplante Verordnung zu genomeditierten Pflanzen zeigt deutlich, dass es viele offene Fragen und unterschiedliche Standpunkte gibt. Trotz dieser Herausforderungen sollten wir nicht die Vorteile der Agrogentechnik außer Acht lassen. Sie kann dazu beitragen, die Lebensmittelsicherheit in Europa zu gewährleisten und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft zu stärken. Gleichzeitig ist es wichtig, die Wahlfreiheit der Verbraucher zu schützen und die Rechte der Landwirte und Züchterinnen zu wahren. Um mögliche Risiken zu minimieren, müssen NGT-Pflanzen einer umfassenden Risikoprüfung unterzogen und deutlich gekennzeichnet werden. Eine gemeinsame Lösung, die sowohl die Vorteile der Agrogentechnik als auch die Bedenken der Verbraucher und Landwirte berücksichtigt, ist anzustreben.

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